In meiner Welt als Geschäftsführer kommen ja Mitarbeitende zuerst. Schon öfter wollte ich mir endlich einen neuen Rechner zulegen, aber spätestens, wenn ich die bestellte Ware auspackte, wurden meine eigenen Wünsche stets von den großen Augen der Kolleg*innen überschrieben. Jedes Mal verzichtete ich dann, reichte das Gelieferte weiter - und blieb an meinem MacBook "von damals" sitzen.
Reverse Thinking
Als ich besagten alten Computer seinerzeit einrichtete, ersetzte ich das OSX-Betriebssystem durch die Linux-Distribution Manjaro. Dabei wurde mir zum ersten Mal schmerzlich bewusst, dass neben Open-Source-Software ebenfalls die Hardware eine entscheidende Rolle spielt. Die in Apple-Geräten verbauten Komponenten sind größtenteils proprietär. Dankenswerterweise hatten Menschen Lebenszeit geopfert, um - per Reverse Engineering - vom fertigen Produkt rückwärts die Ausgangskonstruktion nachzuvollziehen und so wenigstens eine rudimentäre Unterstützung der Schnittstellen unter Linux zu ermöglichen.
Was die Kamera anging, hatte das Substitut deutliche Qualitätseinbußen zur Folge: Über Jahre hinweg war ich tatsächlich für viele Teilnehmende in Videokonferenzen die Motivation, "mal wieder Queen zu hören". Zu sehr erinnerte sie meine Erscheinung an das legendäre zweite Plattencover der britischen Rockband.
Ja, das war kein cooler Filter. Das war das Beste, was der Treiber aus der im MacBook verbauten Hardware herausholen konnte.
Kommentare